Während nicht-kommerzielle Medien, insbesondere die Freien Radios und Community TVs in der Corona Krise verlässliche, aktuelle, vielfältige, mehrsprachige Sondersendungen - vieles davon im Ehrenamt - erzeugen (beispielsweise ORANGE 94.0, FREIRAD 105.9 - Freies Radio Innsbruck, Radio Helsinki und viele andere mehr!
Während der Verband Freier Radios und der Verband Freier Community TVs seit Jahren für eine strukturelle Verbesserung des nicht-kommerziellen Sektors rennen (werbefrei, offener Zugang, hohe Bildungs- und Demokratierelevanz), um die seit Jahren ausständigen Absicherungen - personell, technisch/Infrastruktur, räumlich etc. - endlich zu erwirken,
während die Programmbeteiligung durch Bürger*innen, Expert*innen der Zivilgesellschaft pro Jahr mehrere Tausend Menschen zu Wort kommen lassen, Schulungen, Medienproduktionswissen, Nutzung der gemeinnützigen Medieninfrastruktur anbietet (siehe Public Value Bericht zu 20 Jahre Freie Radios),
während die Freien Rundfunksender in ihren Forderungen ständig von seiten der Politik auf Durchhalten, Aushalten, Abwarten gedrängt wird, - vor einem Jahr wurde der Kommerzielle Rundfunkfonds von 15 auf 20 Mio aufgestockt, der nichtkommerzielle Sektor blieb gleich prekär auf insgesamt 3 Mio Euro für ALLE (siehe Bericht im Standard)!
WERDEN NUN DIE KOMMERZIELLEN MEDIEN DURCH DIE ZAHLENDE ÖFFENTLICHKEIT ZUSÄTZLICH ZU BEREITS SCHON VÖLLIG UNVERHÄLTNISMÄSSIGEN FÖRDERUNGEN WEITER AUFGEFETTET!
Die Begründung erstaunt! Die Geschwindigkeit irritiert! Die Einseitigkeit erzeugt das Falsche im Falschen!
Wir verlangen eine öffentliche Mediendebatte unter Einbeziehung unser Expertise, unserer Interessen, unserer Leistungen für eine Informationsgesellschaft der Zukunft im direkten Anschluss an die Corona Pandemie! Es kann nicht sein, dass die Regierung vor allem die lautesten, kommerziellen, qualitätsarmen und kontentschwachen bevorzugt, weil sie angeblich höhere Reichweiten als qualitätsvolle, arbeitsintensive, inhaltsreiche und kritische Medien besitzen.
Ich hoffe, sehr, dass das berühmte Gedicht sich in dieser medienpolitischen heiklen Zeit nicht bewahrheitet.
"Hat man viel, so wird man bald noch viel mehr dazubekommen. Wer nur wenig hat, dem wird auch das wenige genommen. Wenn du aber gar nichts hast, Ach, so lasse dich begraben - Denn ein Recht zum Leben, Lump, Haben nur, die etwas haben." (Weltlauf, Heinrich Heine)
Mit freundlichen Grüßen,
Ulli Weish (ORANGE 94.0 Geschäftsführung)
